Friedhof Ohlsdorf

So groß wie 280 Fußballfelder ist der Friedhof Ohlsdorf. In den 1870er Jahren angelegt auf anfangs etwa 135 Hektar, wurde er später mehrfach erweitert und ist inzwischen rund 400 Hektar groß. Zu Beginn lag er weit, weit draußen vor den Toren der Stadt, und er ist im älteren Teil wie ein englischer Landschaftspark gestaltet: ein Garten auch für die Lebenden sollte er sein, keine Totengruft. Eine weitere Besonderheit: Die Anlage ist als kommunaler Friedhof angelegt, hier konnte jedermann bestattet werden (ja, auch jede Frau, natürlich, aber gewiss doch), ungeachtet von Religion und Konfession. Somit liegen hier die sterblichen Überreste von evangelischen und katholischen, jüdischen und muslimischen Hamburgern.

Eindrucksvolle Grabanlage einer groß­bürger­lichen Familie – aber ach, alles ist eitel, außen hui, innen hohl: keine individuell von einem Bildhauer geschaffenen Bronze­skulpturen, sondern industriell gefertigte Galvano­plastiken. So etwas konnte man früher nach Katalog bestellen. Die Figuren sind innen hohl, wenn man draufklopft, macht es laut tock, tock, tock.

GalvanoTokTok

Eine ganze Reihe von Gräbern meist lokaler und regionaler Prominenz findet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf. Leider weit voneinander entfernt; will man sie aufsuchen, nimmt man am besten das Fahrrad.

IngeMeysel

Sic transit gloria mundi – irgendwann haben wir alle fertig, endgültig.

WirHabenFertig

… und die Gräber von Anhängern der Zarathustra-Religion sind gute Beispiele dafür, wie vielfältig und unterschiedlich die religiöse Bindung der auf diesem Friedhof Bestatteten ist.

Zarathustra